Digitalis

Was ist Digitalis?

Digitalis ist der Oberbegriff für verschiedene Herzglykoside, die aus verschiedenen Arten von Fingerhut (Digitalis) isoliert werden können. Die bekanntesten sind Digoxin und Digitoxin. Herzglykoside sind Substanzen, die direkt auf den Herzmuskel wirken und seine Kontraktionskraft erhöhen. Außerdem verlangsamen sie die Herzfrequenz und haben antiarrhythmische Effekte, das heißt, sie können unregelmäßige Herzschläge normalisieren.

Wie wirkt Digitalis?

Digitalis bindet an ein Enzym in der Zellmembran des Herzmuskels, das Natrium und Kalium transportiert. Dadurch wird der Transport gestört und die Natriumkonzentration in der Zelle steigt an. Das wiederum beeinflusst einen anderen Transporter, der Natrium gegen Kalzium austauscht. So gelangt mehr Kalzium in die Zelle, was die Muskelkontraktion verstärkt. Gleichzeitig sinkt die Kaliumkonzentration in der Zelle, was die elektrische Leitungsgeschwindigkeit des Herzens verringert. Das führt zu einer geringeren Herzfrequenz und einer besseren Koordination der Herzaktion.

Welche Vorteile hat Digitalis?

Digitalis wird vor allem bei Hunden mit supraventrikulären Herzrhythmusstörungen eingesetzt, zum Beispiel bei Vorhofflimmern. Das ist eine Erkrankung, bei der die Vorhöfe des Herzens zu schnell und unregelmäßig schlagen. Das kann zu einer verminderten Blutversorgung des Körpers führen und das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen. Digitalis kann das Vorhofflimmern unter Kontrolle bringen und so die Lebensqualität und -erwartung des Hundes verbessern.

Digitalis kann auch bei Hunden mit einer systolischen Pumpschwäche helfen, das heißt, wenn das Herz nicht mehr genug Blut auswerfen kann. Das kann zu einer Herzinsuffizienz führen, bei der sich Flüssigkeit in der Lunge oder im Bauchraum ansammelt. Digitalis kann die Pumpleistung des Herzens steigern und so die Symptome lindern.

Welche Nachteile hat Digitalis?

Digitalis hat eine sehr geringe therapeutische Breite, das heißt, der Unterschied zwischen einer wirksamen und einer giftigen Dosis ist sehr klein. Deshalb muss die Dosis individuell angepasst werden und regelmäßig kontrolliert werden. Zu hohe Dosen können zu einer Digitalisvergiftung führen, die sich durch Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwäche, Zittern, Krämpfe oder Herzstillstand äußern kann.

Die Wirkung von Digitalis kann auch durch andere Faktoren beeinflusst werden, zum Beispiel durch den Kalium- oder Kalziumspiegel im Blut oder durch andere Medikamente. Eine zu niedrige oder zu hohe Kaliumkonzentration kann die Toxizität von Digitalis erhöhen oder verringern. Andere Medikamente können die Aufnahme oder den Abbau von Digitalis verändern und so seine Wirkung verstärken oder abschwächen.

Wie kann ich meinen Hund vor einer Vergiftung schützen?

Um eine Vergiftung mit Digitalis zu vermeiden, solltest du folgende Punkte beachten:

• Verwende Digitalis nur nach Anweisung deines Tierarztes und halte dich genau an die verschriebene Dosis.
• Bewahre Digitalis außerhalb der Reichweite deines Hundes auf und achte darauf, dass er nicht versehentlich Tabletten oder Lösungen aufnimmt.
• Vermeide den Kontakt deines Hundes mit Fingerhutpflanzen, die in Gärten oder in der Natur wachsen. Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig für Hunde.
• Lasse regelmäßig den Blutspiegel von Digitalis, die Herzfunktion und die Elektrolyte deines Hundes überprüfen, um die optimale Dosis zu ermitteln und Nebenwirkungen zu erkennen.
• Informiere dich über mögliche Wechselwirkungen von Digitalis mit anderen Medikamenten, die dein Hund einnimmt, und besprich sie mit deinem Tierarzt.
• Beobachte deinen Hund auf Anzeichen einer Vergiftung und suche sofort einen Tierarzt auf, wenn du sie bemerkst.