Selen

Was ist Selen?

Selen ist ein chemisches Element, das in der Natur in verschiedenen Formen vorkommt. Es gibt organische und anorganische Selenverbindungen, die sich in ihrer Bioverfügbarkeit und Wirkung unterscheiden. Organische Selenverbindungen sind solche, die an Aminosäuren gebunden sind, wie zum Beispiel Selenomethionin oder Selenocystein. Diese werden vom Körper besser aufgenommen und verwertet als anorganische Selenverbindungen, die als Selenit oder Selenat vorliegen. Anorganisches Selen ist chemisch stabiler und daher für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln geeignet, kann aber bei hohen Dosen zu Vergiftungserscheinungen führen.

Selen kommt in der Nahrung vor allem in tierischen Produkten wie Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten vor. Auch einige pflanzliche Lebensmittel wie Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide enthalten Selen, allerdings in geringeren Mengen und abhängig vom Selengehalt des Bodens, auf dem sie angebaut werden. Die Selenaufnahme über die Nahrung variiert daher je nach Region und Ernährungsweise.

Warum ist Selen für Hunde wichtig?

Selen ist für Hunde ein essentieller Nährstoff, das heißt, er muss mit der Nahrung zugeführt werden, da er vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann. Selen ist ein wichtiger Bestandteil von mehr als 20 verschiedenen Enzymen und Proteinen im Körper deines Hundes, die verschiedene Funktionen erfüllen.

Die wichtigsten Aufgaben von Selen sind

• Die Bildung von Glutathionperoxidase, einem Enzym, das freie Radikale unschädlich macht und so die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Oxidativer Stress kann zu Entzündungen, Alterung und Krankheiten wie Krebs oder Arthritis führen.
• Die Regulation der Schilddrüsenhormone, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung deines Hundes beeinflussen. Selen ist an der Umwandlung von Thyroxin (T4) in Trijodthyronin (T3) beteiligt, dem aktiven Schilddrüsenhormon.
• Die Förderung der Fruchtbarkeit und der Qualität der Spermien bei Rüden sowie der Gesundheit der Eierstöcke bei Hündinnen.
• Die Unterstützung des Immunsystems und der Abwehr von Infektionen und Krankheitserregern.

Wie viel Selen braucht dein Hund?

Die optimale Dosierung von Selen für Hunde ist umstritten, da es keine eindeutigen Studien dazu gibt. Die empfohlene Tagesdosis von Selen für Hunde liegt laut dem National Research Council (NRC) bei 0,5 µg pro Kilogramm Körpergewicht. 

Die maximale tolerierbare Dosis von Selen für Hunde liegt laut dem NRC bei 0,9 µg pro Kilogramm Körpergewicht.

Diese Werte gelten jedoch nur als Richtwerte und können je nach individuellen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Aktivität und Ernährung deines Hundes variieren. Außerdem ist zu beachten, dass die Bioverfügbarkeit und die Toxizität von Selen von der Form abhängen, in der es zugeführt wird. Organisches Selen ist besser verträglich und sicherer als anorganisches Selen.

Wie kannst du deinen Hund mit Selen versorgen?

Die beste Möglichkeit, deinen Hund mit Selen zu versorgen, ist eine ausgewogene und artgerechte Ernährung, die sowohl tierische als auch pflanzliche Quellen von Selen enthält. Zu den besten natürlichen Selenquellen für Hunde gehören:

• Fisch, vor allem Seefisch wie Lachs, Makrele, Hering oder Sardine
• Fleisch, vor allem Innereien wie Leber, Niere oder Herz
• Eier, vor allem das Eigelb
• Milchprodukte wie Käse oder Joghurt
• Nüsse, vor allem Paranüsse oder Walnüsse
• Hülsenfrüchte wie Linsen oder Erbsen
• Getreide wie Hafer oder Reis

Wenn du deinen Hund mit Fertigfutter fütterst, solltest du darauf achten, dass es einen ausreichenden und qualitativ hochwertigen Selenanteil hat. Die meisten kommerziellen Hundefutter enthalten Selen in Form von Natriumselenit oder Natriumselenat, die anorganische Selenverbindungen sind. Diese sind zwar billiger und stabiler als organische Selenverbindungen, aber auch schlechter bioverfügbar und potenziell toxischer. Wenn du deinem Hund ein Fertigfutter mit anorganischem Selen fütterst, solltest du die Dosierung genau beachten und nicht überschreiten.

Wenn du deinen Hund mit selbst zubereitetem Futter fütterst, solltest du darauf achten, dass es eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Selenquellen enthält. Du kannst auch ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel mit organischem Selen verwenden, um die Versorgung deines Hundes zu optimieren. Es gibt verschiedene Produkte auf dem Markt, die organische Selenverbindungen wie Selenomethionin oder Selenhefe enthalten. Diese sind besser bioverfügbar und sicherer als anorganisches Selen. Wenn du deinem Hund ein Nahrungsergänzungsmittel mit organischem Selen gibst, solltest du die Dosierung genau beachten und nicht überschreiten.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Selen für Hunde?

Selen hat viele Vorteile für die Gesundheit deines Hundes, wenn es in der richtigen Menge und Form zugeführt wird. Es kann:

• Die Zellen vor oxidativem Stress schützen und so Entzündungen, Alterung und Krankheiten vorbeugen
• Die Schilddrüsenfunktion regulieren und so den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung deines Hundes fördern
• Die Fruchtbarkeit und die Qualität der Fortpflanzungsorgane deines Hundes verbessern
• Das Immunsystem stärken und die Abwehr von Infektionen und Krankheitserregern unterstützen

Selen hat aber auch Nachteile für die Gesundheit deines Hundes, wenn es in der falschen Menge oder Form zugeführt wird. Es kann:

• Zu einer Überdosierung führen, die zu Vergiftungserscheinungen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände, Herz-Kreislauf-Problemen oder Nervenstörungen führen kann
• Zu einer Unterdosierung führen, die zu Mangelerscheinungen wie Muskelschwäche, Kurzatmigkeit, Koma, Muskeldegeneration oder Nierenmineralisierung führen kann
• Die Aufnahme oder Wirkung anderer Spurenelemente wie Jod oder Zink beeinträchtigen